Donnerstag, 12. Februar 2015

Inkscape: schlechtes Schriftbild beim Ausschneiden von Vektorgraphiken aus PDF-Dokumenten vermeiden

Gelegentlich ist es notwendig, aus PDF-Dokumenten Teile auszuschneiden, um sie an anderer Stelle verwenden zu können. Als Beispiel sei ein Seminarvortrag genannt, in dem Abbildungen aus den Literaturquellen gezeigt werden sollen. Liegt eine solche Abbildung als Vektorgraphik vor, so bietet es sich an, das PDF-Dokument in Inkscape zu importieren, womit es auf den relevanten Bereich zugeschnitten bzw. dieser in ein neues Dokument übertragen werden kann. Problematisch hierbei erweist sich jedoch der Umgang von Inkscape mit Textbereichen: Ist die verwendete Schriftart nicht lokal installiert, so wird sie beim Import durch eine "ähnliche" vorhandene ersetzt ‒ selbst wenn die Originalschrift im PDF-Dokument eingebettet ist ‒, was oft in einer sehr schlechten Schriftdarstellung in Form von zu großen oder zu kleinen Lücken zwischen Buchstaben endet:

Import eines PDF-Dokuments (QuellePDF) mit eingebetteten Schriften. Die Zeichenabstände sind durch die Schriftersetzung zu eng geraten.

Als umständliche Lösung kann man nun die Textbereiche, welche ja Inkscape als solche erkannt wurden, überschreiben, um diese wieder besser lesen zu können. Eine bessere Möglichkeit stellt jedoch die Umwandlung ins SVG-Format vor der Bearbeitung dar. Zunächst muss die entsprechende Seite des PDF-Dokuments abgetrennt werden, danach folgt die Umwandlung. Mögliche Programme zur Umsetzung hierfür sind pdftk und pdftocairo:

    pdftk original.pdf cat <Seitennummer> output tmp.pdf
    pdftocairo -svg tmp.pdf tmp.svg

Die SVG-Datei kann nun mit Inkscape geöffnet und nach Wunsch bearbeitet werden. Durch die Umwandlung ging die Information über die Textbereiche verloren und diese werden nun als normale Graphikelemente behandelt, sodass die Darstellung wie im Original ist:


2015-04-13: Hier das Vorgehen noch als Video:

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