Dienstag, 14. Juli 2015

LibreOffice-Vorlage für Literatur, Bücher, Berichte usw.

Neulich habe ich eine neue Vorlage für LibreOffice und OpenOffice erstellt. Sie eignet sich für Literatur (Prosa, Theaterstücke, Gedichte), aber natürlich auch Berichte und sonstige Dokumente. Der Unterschied zur Standardvorlage besteht in verschiedenen Einstellungen für eine besseren Lesbarkeit und einen schöneren Satzspiegel, der dem von LaTeX-Dokumenten ähneln soll. Darunter sind die Verwendung von Blocksatz mit Silbentrennung, mehrere Spalten, Achten auf Registerhaltigkeit und eine bessere Aufteilung von Absätzen bei Seiten- und Spaltenübergängen. Außerdem wird mit EB Garamond ein häufig im Buchdruck vorkommender Schrifttyp verwendet. Für verschiedene Literaturgattungen wurden ein paar Absatz- (Texkörper {Gedicht/Verse, Prosa, Prosa - Zitat/integrierter Vers (1. Absatz), Prosa - Zitat/integrierter Vers (Folgeabsatz), Regieanweisung, Theater}) und Zeichenvorlagen (Theater - {Regieanweisung, Sprecher}) hinzugefügt. Bei Verwendung sollte auf die Unterscheidung zwischen neuen Absätzen (ENTER) und einfachen Zeilenumbrüchen (SHIFT + ENTER) in LibreOffice geachtet werden. Der Unterschied liegt darin, ob ein kleiner (Zeilenumbruch) oder großer Zeilenabstand (neuer Absatz) bzw. eine Einrückung (1. Zeile eines Absatzes) oder eben nicht (nachfolgende Zeilen des Absatzes) folgt, und ob eine Zeile mit ihrem zugehörigen Absatz zusammengehalten werden soll (für einfachen Zeilenumbruch; v. a. bei Seiten- und Spaltenübergängen von Bedeutung). Weiterhin sollte bei einem Absatz, welchem eine kurze Regieanweisung folgt, für diesen (nicht für die gesamte Absatzvorlage!) die Textflusseinstellung mit folgendem Absatz zusammenhalten aktiviert werden, sodass die beiden nicht durch Seiten- oder Spaltenumbrüche voneinander getrennt werden.


Zum Ausprobieren der Vorlage habe ich verschiedene gemeinfreie Texte verwendet, welche bei Projekten wie Wikisource, Gutenberg und Gutenberg-DE zugänglich sind. Zu einem vollständigen Text gelangt man am einfachsten über den jeweiligen Wikipedia-Artikel des Werkes. Hier ein paar Beispiele im PDF-Format:

Dienstag, 23. Juni 2015

LibreOffice: Adding a draft watermark to exported PDFs

When distributing documents that have not reached final state yet, it may be a good idea to mark them as draft. LibreOffice supports watermarks for this purpose and others (File > Export as PDF... > Watermark). However, the implemenation has some downsides: The color of the watermark text is a green that not everybody may like and the text is vertical, which also does not look too good if you compare it to the watermarks that LaTeX packages produce. Moreover, the user cannot adjust the watermark to his needs, as the settings are hard-coded in LibreOffice's source code...
So, as LaTeX does the job very well, one workaround is to generate a draft watermark using LaTeX and then setting it as the background image of an exported PDF from LibreOffice (another one is setting a background image directly in LibreOffice):
The following code uses the draftwatermark package to adjust and generate a watermark:

\documentclass[a4paper]{article}

\usepackage{lmodern}    % Latin Modern
%\usepackage{tgheros}   % Helvetica
%\usepackage{tgtermes}  % Times
%\usepackage{tgcursor}  % Courier

% adapt default font
%  * serif:      \rmdefault
%  * sans-serif: \sfdefault
%  * monospace:  \ttdefault
%\renewcommand*\familydefault{\sfdefault}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}

\usepackage{draftwatermark}
% see package documentation for further configuration options
\SetWatermarkText{Draft}
\SetWatermarkLightness{0.75}
\SetWatermarkScale{1.2}


\begin{document}
\pagenumbering{gobble} % remove page numbers
\mbox{}                % pdflatex refuses to emit an empty page otherwise
\end{document}

After building the PDF file using pdflatex, you can use the pdftk command line tool to add it as background/watermark to a PDF document exported from LibreOffice (stamp instead of background places the LaTeX document in front of the other):

pdflatex watermark.tex
pdftk in.pdf background watermark.pdf output out.pdf

The source code and some generated PDFs can be found in this tar archive. It also contains a script draft.sh which adds a draft watermark to a PDF document:

./draft.sh in.pdf out.pdf

Montag, 22. Juni 2015

LibreOffice u. a.: (Entwurfs-)Wasserzeichen in exportierte PDF-Dokumente einfügen

Gelegentlich ist es sinnvoll, ein für die Weitergabe bestimmtes Dokument als Entwurf zu kennzeichnen, indem ein entsprechender Text als Wasserzeichen im Hintergrund platziert wird. In LibreOffice ist zwar eine entsprechende Funktion eingebaut: Über das Menü für den PDF-Export (Datei > Als PDF exportieren… > Wasserzeichen) kann ein Text angegeben werden, welcher als Wasserzeichen verwendet wird. Das Ergebnis ist allerdings nicht sonderlich schön: Zum Einen wird als Farbe ein sehr aufdringliches Grün verwendet, zum Anderen ist der Text nicht schräg über das Dokument gelegt, sondern vertikal.  Beide Eigenschaften sind nicht veränderbar.
Abhilfe lässt sich schaffen, indem man eine leere Seite mit dem Entwurfswasserzeichen erstellt und dieses dann nachträglich unter das exportierte PDF-Dokument legt (alternativ könnte auch eine Bilddatei als Hintergrundgraphik in LibreOffice verwendet werden):
Hierzu wird zunächst das PDF mit dem Wasserzeichen mit LaTeX (oder natürlich auch LibreOffice o. Ä.) erstellt (z. B. mit dem Paket draftwatermark) und anschließend mittels pdftk unter den Text gelegt (um es darüber zu legen, kann stamp statt background verwendet werden):

pdflatex wasserzeichen.tex
pdftk in.pdf background wasserzeichen.pdf output out.pdf

Als LaTeX-Quelltext wird folgender verwendet:

\documentclass[a4paper]{article}

\usepackage{lmodern}    % Latin Modern
%\usepackage{tgheros}   % Helvetica
%\usepackage{tgtermes}  % Times
%\usepackage{tgcursor}  % Monospace
% adapt default font -- only necessary for monospace (\ttdefault) or sans-serif
% (\sfdefault) font, as article's default is roman.
%\renewcommand*\familydefault{\sfdefault}

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}

\usepackage{draftwatermark}
% see package documentation for further configuration options
\SetWatermarkText{Entwurf}
\SetWatermarkLightness{0.75}
\SetWatermarkScale{1.2}


\begin{document}
\pagenumbering{gobble} % remove page numbers
\mbox{}                % pdflatex refuses to emit an empty page otherwise
\end{document}

Der Quelltext und Wasserzeichen in verschiedenen Schriftarten findet sich auch in dieser Archivdatei. Zusätzlich ist ein Skript entwurf.sh enthalten, welches eine PDF-Datei mit einem Entwurfswasserzeichen versieht:

./entwurf.sh in.pdf out.pdf

Sonntag, 15. Februar 2015

Posteo als Google-Alternative für E-Mail, Kalender und Adressbuch ‒ ein einigermaßen ausführlicher Erfahrungsbericht

Da mich schon längere Zeit störte, dass mein Kalender bei Google lag (E-Mails schon sehr lange nicht mehr, das Adressbuch ohnehin nicht), habe ich mich neulich mal wieder nach Alternativen umgeschaut. Einen entsprechenden Dienst für mich selbst zu betreiben war bisher wegen des notwendigen Aufwands nicht in Betracht gekommen. Eine zufriedenstellende Alternative hatte ich aber eben auch nie gefunden. Neulich habe ich nun mal den Berliner Anbieter Posteo (der scheinbar auch im Freundeskreis bei dem einen oder anderen in Verwendung ist) ausprobiert, und dieser schaut nun nach der gesuchten Lösung aus. Im Folgenden will ich daher meine Erkenntnisse niederschreiben, da ich sicher nicht der Einzige bin, der seine privaten Daten der guten Funktionalität wegen bei Google o. Ä. liegen hat(te) und wegen des Daten-nicht-Schutzes in den USA diese Daten zumindest ins sicherere/weniger unsichere Deutschland holen möchte. Mein Fazit: Ich bin momentan sehr zufrieden mit Posteo, für 12 € im Jahr erhalte ich so ziemlich alles, was ich brauche. Da ich bisher in erster Linie mit dem Kalender von Google gearbeitet habe, findet an einigen Stellen ein Vergleich mit diesem statt. Außerdem wird auf die Zusammenarbeit mit externen Programmen, genauer Mozilla Thunderbird, eingegangen. Anmerkungen und Kritik werden gerne per Kommentar oder elektronischer Post entgegengenommen.

Allgemeines

Der Anbieter Posteo wurde (neben anderen Anbietern wie mailbox.org) nach den Snowden-Enthüllungen öfters in den Medien im Kontext der Frage nach "sicheren" E-Mail-Anbietern (Datensparsamkeit, Verschlüsselung) genannt (mehr bei Wikipedia). Nach der Registrierung kann man das Postfach zwei Wochen lang kostenlos bei eingeschränktem Funktionsumfang testen, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Entscheidet man sich für den Anbieter, beträgt der Grundpreis 1 € pro Monat bei Vorkasse (mindestens 12 €). Bezahlmöglichkeiten sind hierbei Überweisung, Paypal/Kreditkarte und (anonyme) Barzahlung per Brief. Möchte man sein Postfach wieder kündigen, so gibt es in der Web-Oberfläche eine entsprechende Funktion (auch die Angabe eines Kündigungstermins ist möglich), das Restguthaben wird dann zurückerstattet.

Im Grundpreis enthalten sind 2 GB Speicherplatz (jedes zusätzliche GB 0,25 € pro Monat), zwei zusätzliche Aliasadressen sowie drei Kalender enthalten. Die Kundenbetreuung findet ausschließlich per E-Mail statt. Für die meisten wiederkehrenden technischen Fragen gibt es außerdem einen recht ausführlichen Hifebereich. Dieser enthält zum Beispiel auch Anleitungen zur Einrichtung verbreiteter Programme wie Thunderbird zum Zugriff auf die Posteo-Dienste und eine Umzugsanleitung für Gmail-Nutzer. Für eine Übersicht aller Leistungen/Besonderheiten von Posteo inklusive Bildschirmphotos sei auf die entsprechende Seite bei Posteo verwiesen.

E-Mail

Die Web-Oberfläche von Posteo basiert auf Roundcube mit verschiedenen Plugins, Zugriff von externen Programmen über SMTP und IMAP ist selbstverständlich auch möglich. Die Oberfläche unterstützt z. B. die Darstellung von Diskussionsfäden/Konversationen in der Nachrichtenanzeige, automatische Antworten, Weiterleitungen, Kontaktgruppen zum schnellen Senden einer E-Mail an eine feste Gruppe von Kontakten, hat einen E-Mail-Sammeldienst für Postfächer bei anderen Anbietern und bietet ausführliche Nachrichtenfilterung auf Basis von Sieve. Weiterhin gibt es vielerlei Einstellmöglichkeiten, um alles den eigenen Bedürfnissen anzupassen.

Die Einrichtung des E-Mail-Postfachs in Thunderbird erfordert lediglich die Angabe der Posteo-Adresse und des Passworts. Da sich Posteo in den Mozilla-Datenbanken für E-Mail-Anbieter befindet, werden die weiteren Server-Einstellungen automatisch ergänzt und man kann das Postfach sofort verwenden.

Die Server-seitigen Nachrichtenfilter können neben der Web-Oberfläche auch über externe Programme angepasst werden (ggf. sollte man sich auf eine Variante bzw. "kompatible" Änderungen beschränken, um Konflikte zu vermeiden). Bei Thunderbird funktioniert dies über das Sieve-Plugin (bei einem aktuellen Thunderbird ist die Entwicklungsversion 0.2.3x notwendig, 0.2.2 funktioniert nicht), welches einen Eintrag zur Anpassung des Filters in den Kontoeinstellungen hinzufügt (Bezeichnung roundcube, sichtbar sobald man in der Web-Oberfläche einen Filter erstellt hat).

Offiziell nicht auf der Posteo-Website erwähnt, aber (nach aktuellem Stand) dennoch möglich: Wie auch bei Google bzw. einem Postfix-Dienst in Standardkonfiguration können z. B. zwecks einfacherem Filtern von Nachrichten beliebig viele "Unteradressen" über eine Adresserweiterung mit dem +-Zeichen verwendet werden. Hierfür wird statt adresse@posteo.de einfach adresse+erweiterung@posteo.de (erweiterung beliebig, solange die Adresse standardkonform bleibt) verwendet. Alle Nachrichten an die Adresse mit Erweiterung werden an adresse@posteo.de zugestellt. Auf die Adresse in der erweiterten Form kann dann in Filterregeln geprüft werden.

Ein weiterer zu nennender Punkt ist, dass man bei Posteo (anders als z. B. bei mailbox.org) keine E-Mails zu eigenen Nicht-Posteo-Domänen empfangen ‒ also den eigenen DNS-MX-Eintrag auf einen Posteo-Server setzen ‒ kann, ausschließlich @posteo.de (@posteo.at, @posteo.eu, …) ist möglich. Dies bindet einen natürlich an Posteo als kostenpflichtigen E-Mail-Dienstleister. Für eine größere Unabhängigkeit ist es eine Möglichkeit, eine andere (bevorzugt deutsche, sonst kann man gleich bei Google bleiben) Adresse als Haupt(empfangs)adresse zu verwenden und die Nachrichten an diese zu Posteo weiterzuleiten. Entweder also über einen Anbieter kostenloser Adressen wie GMX oder über einen Anbieter, bei dem man eine eigene Domäne hat/erwirbt. Diese Variante führt dann jedoch dazu, dass z. B. hinsichtlich einiger Aspekte wie der Server-zu-Server-Verschlüsselungsmaßnahmen (nicht: Ende-zu-Ende) ein weiterer kritischer Punkt auf dem Transportweg der E-Mails hinzukommt und die Verschlüsselungseinstellungen der Posteo-Dienste beim Nachrichtenempfang teilweise ausgehebelt werden. Das Senden von beliebigen Absenderadressen ist hingegen möglich, indem man in den Einstellungen als Identität seine Nicht-Posteo-Absenderadresse einträgt.

Der Spam-Filter von Posteo weist zwei Besonderheiten auf: Zum Einen kann er nicht vom Kunden selbst durch Markieren von Nachrichten als unerwünscht beeinflusst werden sondern wird zentral von Posteo eingestellt. Zum Zweiten wird eine als Spam eingeordnete Nachricht nicht wie bei den meisten anderen Anbietern zum Benutzer durch gelassen und als solche markiert oder in einen Spam-Ordner verschoben, sondern gar nicht erst angenommen. Vorteil hierbei ist, dass der Absender über eine Nachricht zur Fehlermitteillung mitbekommt, dass seine Nachricht den Empfänger nicht erreicht und warum und er ggf. darauf reagieren kann; Nachrichten können also nicht "verloren" gehen. Der Empfänger muss nicht mehr in den Spam-Ordner schauen und wird vom Absender ggf. auf anderem Weg kontaktiert. Dies funktioniert aber eben nur, wenn dies dem Absender möglich ist bzw. er die Ursache für die Spam-Einordnung beheben kann. Meistens dürfte das schneller sein, als die Tage/Wochen/Monate abzuwarten, bis der Empfänger mal wieder seinen Spam-Ordner durchschaut. An dieser Stelle muss man abwägen, ob man das so haben möchte. Zu beachten ist außerdem, dass ein durchschnittlicher E-Mail-Nutzer mit der (englischsprachigen) "Mail delivery failed: returning message to sender"-Nachricht eher wenig anfangen kann, um die Ursache zu beheben.

Seit Kurzem bietet die Posteo-Web-Oberfläche auch die Möglichkeit zur Ende-zu-Ende-Nachrichtenverschlüsselung über PGP und S/MIME. Diese habe ich bisher nicht ausprobiert. Eine in naher Zukunft geplante Funktion scheinen Mailinglisten zu sein (derzeit nur auf Anfrage und noch ohne Verwaltung per Web-Oberfläche; nicht getestet).

2015-02-15: Abschnitt zu Adresserweiterungen hinzugefügt
2015-02-15: Aussage zu möglichen Absendeadressen korrigiert: Hier sind auch fremde Adressen möglich.

Kalender

Der Posteo-Kalender bietet die zu erwartenden Funktionen eines Kalenders. Anfangs war ich etwas skeptisch, denn phasenweise gab es Zeitüberschreitungen beim Erstellen von Terminen und die Web-Oberfläche fror dann ein. Nach einer Nachricht an die Kundenbetreuung scheint es jetzt aber zuverlässig zu funktionieren. Weiterhin bin ich noch auf einen kleineren Fehler beim Erstellen von Terminen gestoßen: Setzt man das Anfangsdatum nach vorne, kann man das Enddatum dennoch nicht vor das ursprüngliche Anfangsdatum setzen. Auch dieser Fehler ist gemeldet, besteht derzeit aber immernoch. Da ich aber jetzt hauptsächlich Thunderbird für den Kalender verwende, bin ich davon ohnehin wenig beeinträchtigt: Mit Hilfe der Erweiterung Lightning können die Posteo-Kalender in Thunderbird als CalDAV-Kalender hinzugefügt werden.

2015-02-19: Ein weiteres Problem gibt es im Umgang mit Tabulatorzeichen: Tabulatoren in einem Termin, der z. B. in Thunderbird erstellt wurde, werden in der Web-Oberfläche nicht als solche, sondern als \t angezeigt. Außerdem gehen Termine mit einem Tabulatorzeichen in einem Feld (entstanden z. B. durch Kopieren und Einfügen von einer Website) beim Speichern verloren. Auch dieser Fehler ist gemeldet.

Im Grundpreis des Posteo-Postfachs sind drei Kalender inbegriffen, für jeden weiteren sind 0,10 € pro Monat Aufpreis erforderlich. Dies ist jedoch nicht all zu tragisch, denn zumindest eine weitere Unterteilung der Termine ist über Kategorien möglich, denen man einen Termin zuordnen kann. Diese Kategorien stellen auch das Hauptmerkmal zur farblichen Unterscheidung von Terminen in der Web-Oberfläche dar: Die einzelnen Kalender sind durch einen dünnen Rahmen farblich unterschieden, wohingegen die Kategorien die Füllfarbe bestimmen. Für einen Google-Benutzer ist das zwar eher ungewohnt, aber grundsätzlich kein großes Problem. Verwendet man den Kalender aber in Thunderbird, so ist die Gewichtung der farblichen Hervorhebung genau anders herum (Füllfarbe entspricht Kalender, kleiner Balken an der Seite entspricht Kategorie).

Der Web-Kalender bietet als Ansichtmöglichkeiten Tag, Woche und Monat. Ein benutzerdefiniertes Zeitintervall für die Anzeige wie bei Google oder Thunderbird gibt es leider nicht. Des Weiteren ist es auch nicht möglich, über das Mausrad den aktuell angezeigten Zeitraum zu wechseln, dies geht nur über einen entsprechenden Knopf in der Benutzeroberfläche. Außerdem empfinde ich die verwendete Schriftgröße (für meinen nicht ganz so großen Bildschirm) als etwas zu groß ausgefallen. Das lässt sich allerdings kurzerhand über die Verkleinerungs-/Vergrößerungsfunktion (Strg + MINUS bzw. Strg + PLUS) meines Browsers beheben.

Bei Posteo können wie bei Google die eigenen Kalender freigegeben werden und fremde Kalender können eingebunden werden: Zur Freigabe gibt es (jederzeit änderbare) URLs für das iCal- und das XML-Format (Atom-Feed). Eine HTML-Ansicht wie bei Google fehlt allerdings. Außerdem ist zu beachten, dass die Kalender nicht in einen Google-Kalender eingebunden werden können. Laut Kundenbetreuung versuche Google hierbei, die gesamte Posteo-Domäne zu crawlen, was man verbiete und weshalb dann die Einbindung fehlschlage. Diese Argumentation kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber da dies jetzt für mich keine zentrale Funktion ist, bin ich dem nicht weiter nachgegangen. Externe fremde Kalender können in die Web-Oberfläche im iCal-Format eingebunden werden. Jeder so genannte "Feed" kann dann einer Kalenderkategorie für die Web-Oberfläche zugeordnet werden.

[2015-09-11: Im Vergleich zu Google ist der Atom-Feed leider auf verschiedene Weise für das Informiertwerden über Änderungen am Kalender unbrauchbar, da sich die IDs der Einträge ändern (führt zu Duplikaten im Feedreader), die Zeitstempel nicht der Erstellung, sondern der Anfangszeit eines Termins entsprechen und nur die letzten und nächsten 9 Einträge vom Abrufzeitpunkt aus enthalten sind. Lediglich für ein maschinelles Auslesen für bestimmte andere Zwecke ist der Feed also verwendbar.]

In der Web-Oberfläche können die anzuzeigenden Kalender gefiltert werden. Für die Kalender gibt es dabei die Kombinationsmöglichkeiten alle Kalender, alle Posteo-Kalender und jeweils ein einzelner Posteo-Kalender (hier sind die Möglichkeiten im Vergleich zu Google also eingeschränkt). Die Kategorien können hingegen beliebig miteinander kombiniert angezeigt werden.

Für das Löschen einer größeren Anzahl von Terminen gibt es eine eigene Funktion. Hierbei kann angegeben werden, dass alle Termine oder alle Termine bis zu einem bestimmten Datum oder alle Termine nach einem bestimmten Datum gelöscht werden sollen.

Verwendet man hauptsächlich Thunderbird bzw. andere externe Programme für den Zugriff auf den Kalender, so können die eingebundenen Posteo-Kalender auch für Aufgabenlisten verwendet werden. In Thunderbird können diesen Aufgaben auch Anfangs- und/oder Endzeiten zugewiesen werden, sodass die im Kalenderreiter angezeigte Seitenleiste mit den Aufgaben auf die aktuell relevanten beschränkt werden kann und Aufgaben mit einer Frist in der Vergangenheit rot hervorgehoben werden. Leider unterstützt die Web-Oberfläche die Aufgaben nicht.

Die Kalenderbenachrichtigungen sind zwischen der Web-Oberfläche und externen Programmen wie Thunderbird derzeit nicht kompatibel (man arbeite daran). Die Web-Oberfläche verwendet ausschließlich E-Mails zur Benachrichtigung. Thunderbird verwendet ausschließlich Popups. Eine in Thunderbird erstellte Benachrichtigung wird bei der Terminbearbeitung in der Web-Oberfläche daher ignoriert und umgekehrt (wobei die über die Web-Oberfläche eingestellte E-Mail natürlich trotzdem im E-Mail-Postfach landet).

Der Posteo-Kalender hat auch eine Druck-Funktion. Diese fällt von der Aufbereitung der Kalenderdaten jedoch sehr deutlich hinter der von Google zurück. Aus funktionaler Sicht schafft hier die Druckfunktion von Thunderbird Abhilfe, allerdings kommt sie auch nicht ganz an die Darstellung des Google-Kalenders heran.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass bei Posteo an erstellte Termine oder Aufgaben keine Dateien angehängt werden können, was bei Google möglich ist.

2015-02-15: Bemerkung zur Schriftgröße hinzugefügt

2015-05-24: Ein kleineres Problem gibt es noch mit dem Versenden von Termineinladungen. Hier werden Zeilenumbrüche der Terminbeschreibung in der der E-Mail angehängten HTML-Datei fehlerhaft nicht als solche, sondern als Zeichenkombination \n, dargestellt. Die iCal-Datei ist davon nicht beeinträchtigt.

Adressbuch

Posteo bietet ein Adressbuch (inklusive Import- und Exportfunktion), welches sowohl über die Web-Oberfläche als auch über externe Programme per CardDAV zugänglich ist. So kann man es in Thunderbird mit dem Plugin SOGo-Connector verwenden. Außerdem können die Geburtstage der Kontakte mit dem Thunderbird-Plugin ThunderBirthDay im Kalender angezeigt werden.

Das Adressbuch ist global, es gibt nur ein einziges. Daher kann auch nur alles oder nichts in ein externes Programm eingebunden werden. Um das Adressbuch weiter zu unterteilen, besteht sowohl in der Web-Oberfläche als auch lokal in Thunderbird die Möglichkeit, Kontaktgruppen anzulegen. Ein Kontakt kann beliebig vielen Kontaktgruppen zugeordnet werden. Schreibt man eine E-Mail, kann dann die gesamte Kontaktgruppe auf einmal in das Empfängerfeld eingetragen werden. Problem bei der Sache mit den Kontaktgruppen ist, dass sie nicht synchronisiert werden: Die Kontaktgruppen der Posteo-Web-Oberfläche gelangen nicht zu Thunderbird und umgekehrt. Um das Problem zu umgehen, bleibt daher nur anstatt der Kontaktgruppe das Bearbeiten einer E-Mail als neue Nachricht (Thunderbird) bzw. im allgemeinen Fall eine Antwort an alle Empfänger einer bestimmten Nachricht. Im Zweifelsfall kann man auch die Kontaktgruppe nur in der Posteo-Web-Oberfläche führen und die (ggf. wenigen) Nachrichten, bei denen man sie braucht, über die Web-Oberfläche schreiben.

Die Posteo-Web-Oberfläche bietet weiterhin (wie Thunderbird) ein eigenes Adressbuch für gesammelte Adressen, in die jede E-Mail-Adresse eingetragen wird, an die man eine Nachricht sendet. Auch diese können nicht synchronisiert werden.

2015-04-06: Der Export von Kontakten über die Posteo-Web-Oberfläche ist eher unintuitiv. Beim Markieren eines Adressbuchs wird über den Knopf "Exportieren" genau dieses exportiert ‒ so weit, so gut. Markiert man nun einen Kontakt, so wird nicht dieser, sondern weiterhin alle in der "Kontakte"-Spalte angezeigten Kontakte exportiert, denn für den Export relevant ist allein die "Kontakte"-Spalte. Um also einen oder mehrere bestimmte Kontakte zu exportieren, muss man die Kontakte in dieser Spalte über die Suche oder über das Nutzen von Kontaktgruppen einschränken und erst dann exportieren. Bei Google ist der Export intuitiver, außerdem wird zusätzlich zu vCard auch noch CSV als Exportformat unterstützt.

Sonstiges

2015-04-07: Etwas lästig ist noch folgendes kleineres Problem mit der Anmeldung bei der Web-Oberfläche: Wenn man sich über die Posteo-Hauptseite https://posteo.de/ anmeldet, wird man zur Web-Oberfläche weitergeleitet. Bei der Anmeldung wird ein Sitzungs-Cookie gesetzt, welches eine Gültigkeitsdauer bis zum Ende der Browser-Sitzung hat. Schließt man nun aber die Web-Oberfläche und versucht anschließend über die Hauptseite, wieder dorthin zu gelangen, so wird man erneut nach seinen Zugangsdaten gefragt ‒ obwohl man ja eigentlich immernoch angemeldet ist! Erst nach korrekter Eingabe dieser wird einem wieder Zugang gewährt. Abhilfe schaft es nur, den URL der Web-Oberfläche https://posteo.de/webmail/ direkt einzugeben oder ein Lesezeichen im Browser hierauf zu verwenden, denn dann wird die bestehende Anmeldung korrekt erkannt und man erspart sich das erneute Eingeben der Zugangsdaten. Die Kundenbetreuung ist auch über dieses Problem informiert.

Die Gültigkeitsdauer des Cookies beim Nutzer ist aber selbstverständlich unabhängig von der Gültigkeitsdauer der Anmeldung auf Server-Seite, welche letztlich den Zeitraum beschränkt, innerhalb dessen man ohne Neuanmeldung in die Web-Oberfläche kommt. Dieser scheint etwa im Bereich von 30 Minuten zu liegen, wenn man nicht die E-Mail-Ansicht dauerhaft geöffnet und den Rechner laufen lässt.

Donnerstag, 12. Februar 2015

Inkscape: schlechtes Schriftbild beim Ausschneiden von Vektorgraphiken aus PDF-Dokumenten vermeiden

Gelegentlich ist es notwendig, aus PDF-Dokumenten Teile auszuschneiden, um sie an anderer Stelle verwenden zu können. Als Beispiel sei ein Seminarvortrag genannt, in dem Abbildungen aus den Literaturquellen gezeigt werden sollen. Liegt eine solche Abbildung als Vektorgraphik vor, so bietet es sich an, das PDF-Dokument in Inkscape zu importieren, womit es auf den relevanten Bereich zugeschnitten bzw. dieser in ein neues Dokument übertragen werden kann. Problematisch hierbei erweist sich jedoch der Umgang von Inkscape mit Textbereichen: Ist die verwendete Schriftart nicht lokal installiert, so wird sie beim Import durch eine "ähnliche" vorhandene ersetzt ‒ selbst wenn die Originalschrift im PDF-Dokument eingebettet ist ‒, was oft in einer sehr schlechten Schriftdarstellung in Form von zu großen oder zu kleinen Lücken zwischen Buchstaben endet:

Import eines PDF-Dokuments (QuellePDF) mit eingebetteten Schriften. Die Zeichenabstände sind durch die Schriftersetzung zu eng geraten.

Als umständliche Lösung kann man nun die Textbereiche, welche ja Inkscape als solche erkannt wurden, überschreiben, um diese wieder besser lesen zu können. Eine bessere Möglichkeit stellt jedoch die Umwandlung ins SVG-Format vor der Bearbeitung dar. Zunächst muss die entsprechende Seite des PDF-Dokuments abgetrennt werden, danach folgt die Umwandlung. Mögliche Programme zur Umsetzung hierfür sind pdftk und pdftocairo:

    pdftk original.pdf cat <Seitennummer> output tmp.pdf
    pdftocairo -svg tmp.pdf tmp.svg

Die SVG-Datei kann nun mit Inkscape geöffnet und nach Wunsch bearbeitet werden. Durch die Umwandlung ging die Information über die Textbereiche verloren und diese werden nun als normale Graphikelemente behandelt, sodass die Darstellung wie im Original ist:


2015-04-13: Hier das Vorgehen noch als Video:

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Schlechte Darstellung bei elektronischen Kontoauszügen der Raiffeisenbanken unter Linux umgehen

Vor Kurzem hat meine Bank ihre Kontomodelle umgestellt und so erhalte ich nun meine Kontoauszüge im Online-Banking-Portal als PDF-Dateien. Mit den PDF-Betrachtern unter Linux ‒ genauer gesagt mit auf Poppler basierenden wie Evince und Okular (also quasi alle standardmäßig verwendeten) ‒ hat man mit den erhaltenen Dateien jedoch mit Darstellungsproblemen zu kämpfen (am Bildschirm und beim Ausdrucken). Ursache scheint die Verwendung einer Schriftart RFont zu sein, die nicht in die PDF-Datei eingebettet ist:

$ pdffonts Kontoauszug.pdf 
name                                 type              emb sub uni object ID
------------------------------------ ----------------- --- --- --- ---------
RFont0                               TrueType          no  no  no       6  0
RFont1                               TrueType          no  no  no      10  0
RFont2                               TrueType          no  no  no      13  0
RFont3,Bold                          TrueType          no  no  no      16  0
RFont4,Bold                          TrueType          no  no  no      19  0
RFont5                               TrueType          no  no  no      22  0
RFont6                               TrueType          no  no  no      25  0
AAAAAB+ArialMT                       TrueType          yes yes no      28  0
AAAAAB+Arial-BoldMT                  TrueType          yes yes no      39  0
RFont7                               TrueType          no  no  no      36  0

Bei der Darstellung wählt ein PDF-Betrachter dann, sofern die Schriftart wie in diesem Fall lokal nicht installiert ist, eine Ersatzschriftart aus. Dadurch kann es passieren, dass die Buchstaben in einem viel zu großen oder zu kleinen Abstand voneinander erscheinen, wenn die Schriftmaße nicht exakt gleich sind, und die gute Lesbarkeit stark beeinträchtigt wird:



Das Problem könnte vermieden werden, wenn die Schriftart eingebettet wäre oder eine gängige, auf allen Systemen vorhandene (bzw. leicht zu installierende) Schriftart verwendet würde. Da seitens des für das Online-Banking zuständigen Dienstleisters Fiducia "kein Handlungsbedarf" gesehen wird (es hat sich wegen des Problems bisher noch kein weiterer Kunde dort gemeldet), möchte ich hier für die Weiten des Internets dokumentieren, wie man als betroffener Kunde das Problem selbst umgehen kann. Wer ebenso betroffen ist, kann sich ja auch mal bei seiner Bank beschweren...

Nachtrag/Einschub 2016-01-30: Wie im untenstehenden Kommentar von Olaf Seyfarth beschrieben, werden die PDF-Dokumente (einzig) mit MuPDF (bei Debian das Paket mupdf) gut angezeigt. Der wohl kürzeste Umweg zu einem korrekten Schriftbild für Ausdrucke besteht darin, den Kontoauszug über MuPDF in Rastergraphiken umzuwandeln (der MuPDF-Betrachter hat keine Druckfunktion). Hierzu sind für ein Debian-basiertes Linux-System die Pakete mupdf-tools und imagemagick notwendig. Anschließend kann ein Skript der folgenden Art zur Umwandlung in ein PDF bestehend aus korrekt dargestellten Rastergraphiken verwendet werden:

#!/bin/bash
set -o errexit
set -o nounset
#set -o xtrace

if [ $# != 2 ]; then
echo "Usage: $0 in.pdf out.pdf"
exit 2
fi

IN="$1"
OUT="$2"
RESOLUTION_DPI=400
TMP_PREFIX=$(mktemp)

mudraw -o ${TMP_PREFIX}.%d.png -r${RESOLUTION_DPI} "$IN"
convert ${TMP_PREFIX}.*.png "$OUT"
rm -f ${TMP_PREFIX}.*.png

[Nachtrag 2014-12-28: Die Begründung von Fiducia dafür, keine Schriftarten einzubetten, ist, dass man alle möglichen Maßnahmen ergreifen wolle, die entstehenden Datenvolumina bei der Verarbeitung zu verringern.]

Die Schriftersetzung kann über die fontconfig-Konfigurationsdatei gesteuert werden (Poppler berücksichtigt diese Einstellungen). Die benutzerspezifische XML-Konfigurationsdatei ist hierbei normalerweise unter dem Pfad ~/.fonts.conf zu finden (siehe dazu auch den Artikel zu den Schriftarteneinstellungen im ArchLinux-Wiki) und muss für das Ersetzen der Schriftarten RFont0-7 um folgende Einträge erweitert werden:

 <!-- ... -->
 <alias>
  <family>RFont0</family>
  <prefer><family>Courier New</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont1</family>
  <prefer><family>Courier New</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont2</family>
  <prefer><family>Nimbus Sans L</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont3</family>
  <prefer><family>Courier New</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont4</family>
  <prefer><family>Courier New</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont5</family>
  <prefer><family>Nimbus Sans L</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont6</family>
  <prefer><family>Nimbus Sans L</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont7</family>
  <prefer><family>Courier New</family></prefer>
 </alias>
 <alias>
  <family>RFont8</family>
  <prefer><family>Nimbus Sans L</family></prefer>
 </alias>
 <!-- ... -->

Nun wird die Schriftart RFont durch Courier New und Nimbus Sans L ersetzt. Wichtig ist hierbei natürlich, dass das "Drumherum" der XML-Datei nicht vergessen wird, falls man die Datei selbst neu anlegt. Statt Nimbus Sans L und Courier New könnte beispielsweise auch Arial und Liberation Mono verwendet werden. Öffnet man den PDF-Kontoauszug nun erneut, erhält man ein korrektes Schriftbild:


Nachtrag 2014-12-20: Um Schriftarten unter Berücksichtigung der Fontconfig-Einstellungen in ein PDF-Dokument einzubetten, können pdftocairo oder embed-pdf-fonts verwendet werden:

    pdftocairo -pdf input.pdf output.pdf
    embed-pdf-fonts input.pdf output.pdf

Nachtrag 2014-12-28: Die Unkenntlichmachung der Kontoauszüge wurde zu schwarzen Balken geändert, da das vorher verwendete Mosaikfilter die Rückgewinnung der Daten nicht vollständig ausschließt, siehe dazu "Recovering Censored Text Using Photoshop and JavaScript". Außerdem ist das Problem mit diesen PDF-Dateien über die korrekte Anzeige unter Linux und die verwendete (ggf. nicht eingebettete) Schriftart hinaus zu betrachten. So könnte grundsätzlich auch Microsoft in ein paar Jahren andere Standardschriftarten mitliefern. Es gibt für die Langzeitarchivierung von Dokumenten anerkannte Standards wie PDF/A (anstatt PDF in beliebiger Version mit beliebigen Parametern), die an dieser Stelle Verwendung finden sollten. (Vielen Dank an Hans für die beiden Anregungen!)

Im Übrigen: Wer hierher über die Suchmaschine seiner Wahl gelangt, möge sich ebenso bei seiner Bank beklagen, auf dass sich die Fiducia zu einer Verbesserung bewegen lasse. ;-)

Nachtrag 2015-01-02: Leider muss die Fontconfig-Datei ggf. von Dokument zu Dokument geändert werden. Scheinbar stellen die als RFontX bezeichneten Schriften in der PDF-Datei gelegentlich je nach Dokument unterschiedlichen Schriftarten, was das Problem noch ärgerlicher macht, als es ohnehin schon ist. :-(

Nachtrag 2015-02-17: Die korrekte Entsprechung der RFont-Schriftarten variiert leider auch noch von Datei zu Datei, was lästiger Weise das wiederholte Raten und Anpassen für die Darstellung notwendig macht: Welche der nummerierten RFont-Schriften gehört zum fehlerhaft angezeigten Textbereich? Diese muss dann von der Festbreiten- auf die Proportionalschriftart umgeändert werden?

Samstag, 5. April 2014

LibreOffice/OpenOffice: Seitenzahl bei einseitigem Dokument ausblenden

Heute habe ich eine Anfrage erhalten, wie man es erreicht, dass die Fußzeile bzw. die Seitenzahl darin in einem Dokument nur angezeigt wird, wenn das Dokument mehrere Seiten hat. Bei einer einzigen Seite soll sie verborgen bleiben. Die Anfrage bezog sich auf meine Briefvorlagen, die dies so machen. Zur Archivierung hier der Weg, dieses Verhalten zu erreichen:

Das Ganze funktioniert über sogenannte Bereiche, welche man unter vorgegebenen Bedingungen ausblenden kann. Um einen solchen einzufügen, geht man im Menü auf "Einfügen > Bereiche..." und setzt dann im Reiter "Bereich" den Haken bei "Ausblenden". Als Bedingung für "die Anzahl Seiten beträgt 1" dient "page == 1". Daraufhin auf "Einfügen" klicken. Unter "Format > Bereiche..." können die erstellten Bereiche dann nachträglich noch geändert werden.

Freitag, 28. Februar 2014

Lebenslauf-Vorlage für LibreOffice/OpenOffice

Vor Kurzem habe ich eine weitere Vorlage für LibreOffice/OpenOffice erstellt. Es handelt sich dabei um eine Lebenslauf-Vorlage in Anlehnung an das LaTeX-Paket moderncv (genauer: den darin enthaltenen "casual"-Stil). Anlass war, dass mein aktuelles LaTeX-Lebenslaufdokument sich nicht mehr problemlos mit der in der aktuellen Debian-Version "Wheezy" enthaltenen Version des Pakets verträgt. Nebenbei ist es mit OpenOffice natürlich auch etwas einfacher und schneller möglich, kleine Änderungen am Aussehen des Dokuments durchzuführen als mit einer LaTeX-Klasse.
Aktualisierung 2014-06-01: Die Vorlage gibt es inzwischen auch auf den Vorlagenseiten von Apache OpenOffice: ArialLatin Modern Sans

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Briefvorlage im LaTeX-Stil für OpenOffice

Bisher habe ich meine Briefe meistens mit LaTeX und der scrlttr2-Klasse aus dem Koma-Script-Paket verfasst. Vorteile sind die typischen eines LaTeX-Dokuments:
  • vorgegebenes, gutes Gesamtbild des Dokuments
  • automatische Silbentrennung für ein angenehmes Erscheinen der Absätze: Zeilen werden bis zum Ende ausgefüllt bei nicht zu großen Wortabständen (im Gegensatz zu einem Blocksatz ohne Silbentrennung)
  • bei einmalig erstellter Vorlage muss nur noch der eigentliche Brieftext eingegeben werden
  • letztlich das typische LaTeX-Aussehen, also auch die Schriftart (wenn man diese mag)
Ein Nachteil ist jedoch der hohe Aufwand, auch nur eine kleine Änderung am Dokumentaufbau durchzuführen, die ausnahmsweise mal benötigt wird. Daher habe ich nun für OpenOffice eine Briefvorlage erstellt, die die obigen Vorteile mit der leichten Durchführbarkeit kleinerer Änderungen am Dokumentaufbau verbindet. Besonderheiten sind dabei:
  • Verwendung der Schriftart Latin Modern Roman (Debian-Paket lmodern oder manuelle Installation)
  • Verwendung der Benutzerdaten in den Einstellungen für die Absenderangaben (Extras > Optionen... > OpenOffice.org > Benutzerdaten)
  • Blocksatz mit automatischer Silbentrennung im Fließtext für gleichmäßiges Schriftbild (erfordert ein deutsches Wörterbuch)
Einen Beispielbrief, der mit der Vorlage erstellt wurde, ist hier verfügbar, die Vorlage ist auf templates.openoffice.org zu finden. Außerdem gibt es die Vorlage dort auch noch ohne zusätzlich zu installierende Schriftarten: ohne Serifen/mit Serifen

Aktualisierung 2013-03-22: Die Vorlagen gibt es jetzt auch bei templates.libreoffice.org.

Mittwoch, 5. September 2012

Evgeni Koroliov: Frédéric Chopin: Mazurkas

Ich bin scheinbar wiedermal auf ein Gewinnspiel gestoßen, bei dem außer mir kaum jemand mitgemacht hat. In Folge dessen hatte ich neulich ein Päckchen in der Post. Darin enthalten: Eine Aufnahme von Mazurken von Frédéric Chopin vom Pianisten Evgeni Koroliov. :-) Wer auch mal sein Glück versuchen möchte, sei auf das Preisrätsel von TACET verwiesen.